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June 05, 2006

Munich - Sambora Jam

Richie was on stage with Ted Nugent.

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baby please don t go (featuring richie sambora)

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29.05.2006 Munchen Elserhalle

Munich - Sambora Jam

Munich May 29

star spangled banner intro
stormtroopin
wango tango
snakeskin cowboys
free for all
wang dang sweet poontang
klstrphkme
rawdogs warhogs
soul man
hey baby
still alive and well
need you bad
dog eat dog
baby please don t go (featuring richie sambora )
motorcity madhouse
cat scratch fever
stranglehold
great white buffalo (incl buffalo superstar & hibernation)

Reviews Archiv 103

29.05.2006 Munchen Elserhalle

.... und er kommt, sieht, grinst süffisant und gewinnt – straight away..... und das mit einer Lässigkeit und Coolness, dass uns der Glaube an die Leichtigkeit des Rock’n’Rolls augenblicklich zurück gegeben wird... Herrschaftszeiten ist das eine Gaudi. Fast exakt 20 Jahre war The Nuge nicht mehr hier in deutschen Landen. Warum, das weiß keiner so recht. Aber im Augenblick ist das auch piepegal. Er ist wieder da, genauso groß, genau so wuchtig inklusive seinem unsäglichen Kaugummi hinter den Kiemen, schießt er raus aus dem Dunkel auf die Bühne wie eine überdimensionale Kanonenkugel. Es werde Licht, und das Feuerwerk beginnt ohne Einleitung. Nur seinen Hausbüffel, mit dem er üblicherweise einreitet bei einer Show, hat den Europa Urlaub nicht mitgemacht - aus mehreren und durchaus verständlichen Gründen. :-))) Uncle Teddy, wie er sich gerne selbst gern nennt, hat es auch nie für notwendig erachtet, eine großartig- voluminöse Band um sich zu scharen. Am Schlagzeug Mick Brown (Dokken) und Barry Sparks am Bass genügen, alles andere handhabt der Meister selbst locker vom Hocker.

Irgendwie vermittelt er da oben den Eindruck, dass er über allem erhaben ist nach dem Motto – just let’s do it and get it done. – Und trotzdem zeigt The Nuge eine Spielfreude, die seinesgleichen sucht. Er bombardiert uns gleich zu Beginn mit ‚Stormtroopin’, ‚Wango Tango’ und ‚U Really Got Me’. – Irgendjemand hat mal behauptet der Meister wäre in den Siebzigern stehen geblieben musikalisch. Aber dem kann ich absolut nicht beipflichten. Klar hat er viele, der heute gebotenen Songs bereits in den späten 70ern und frühen 80ern gepent. Aber die energiegeladene Interpretation lässt diese Oldies wieder jung werden, und sie klingen mitnichten angestaubt und antiquiert. - Und Gonzo (auch einer seiner vielen Namen) lässt so manchen jungen hoffnungsvollen und engagierten Hard Rock Eumel ganz schön alt aussehen.

Er fegt über die Bretter wie ein Wirbelsturm, geht in die Knie, windet sich, verdreht sich und schlägt dabei einen Salto Mortale auf seinem Instrument, welches sich wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt sowieso schon aufgegeben hat. Auch egal, denn es wird den heutigen Abend ohnehin nicht überleben. Teddy lässt die Puppen tanzen mit ‚Wang Dang’ und ‚Raw Dawgs’. Er lässt dem Publikum keine Pause zum verschnaufen und sich selbst noch weniger Zeit zum atmen. 58 Jahre alt ist der Entertainer jetzt, aber das mit der Kondition einer 25-jährigen Hochleistungssportskanone.

Nein, Leute, er hat sich keinen Deut verändert seit anno 1986, als er im Circus Krone aufgegeigt hatte. Und ich kann mich noch sehr gut an dieses Konzert erinnern. – Ich hätte ihn so gern gefragt, warum er Europa so lange vernachlässigt hat. Und ich kann mir nur vorstellen, dass es all seine anderweitigen Aktivitäten (siehe unten) zeitlich nicht zuließen. Vom staatlichen Jagdverband über sein politisch- konservatives Pro Bush Engagement bis hin zu seiner Wahl als Michigan’s Family Daddy of the Year, ist alles geboten. Sechs Monate im Jahr widmet Ted der Jagd, der Politik und wohltätigen Zwecken, das andere halbe Jahr dem Rock’n’Roll. Ob solo oder mit den Damn Yankees, er erfindet sich immer wieder neu. Aber spätestens 2010 soll Schluss sein mit der Musik, wenn er sich endgültig für den Governor's Posten von Michigan zur Wahl aufstellen lässt. – Anscheinend hat man Mr.Nugent aber hierzulande belehrt bezüglich etwaigem Taktgefühls, und so fällt während der ganzen Show kein Wort über politische Weltansichten und dergleichen. Und das macht es umso symphatischer, denn Ihr wisst ja, ich kann nix weniger leiden, als wenn Propaganda auf einer Bühne ausgetragen wird.
Back to the Show.... und Gonzo erwähnt zwischendurch so ganz nebenbei, dass jetzt gleich dann Bon Jovi da sein würden, um auch noch ein bisserl was abzukriegen vom Kuchen. Peng, das hat gesessen. – Und schwupp die wupp, schwingt sich ein putzmunterer Ritchie Sambora aufs Bühnenparkett und beginnt mit Nuge um die Wette zu jammen.... ‚Baby Please Don’t Go.... Baby Please Don’t Go’…. yeahhhh…. Und der Bär tobt in der Halle. –

By the way, was die Oldiesongs betrifft, - dieses Stück z.B. stammt im Original von Big Joe Williams aus dem Jahr 1935, und wurde insgesamt 27 Mal gecovert – auch von Ted Nugent 1978. – Spätestens hier singt alles mit was einen Kehlkopf besitzt, und ein Erdbeben der Stärke 10 lässt einen sich nähernden Jüngsten Tag erahnen. – Chat Kröger von Nickelback steht da und schaut mit verklärtem Gesicht und feuchten Augen Richtung Bühne und meint leise: so weit möcht’ ich’s auch mal bringen.
Tja, Oldies sind halt doch Goldies und wissen wie der Hase richtig läuft. – Kaum ist Ritchie dann wieder off the shore, - haut Teddy Boy gleich noch eins drauf mit seinem wohl größten Hit und Statussymbol... ja was wohl?! – ‚Cat Scratch Fever’ – natürlich. Und der Taumel hält an. Zugabe, wie sollte es anders sein – ‚Great White Buffalo’, passend präsentiert mit schmuckem Sioux Federschmuck. The End is near, und Uncle Ted stellt seine Gitarre auf die Box, ergreift Pfeil und Bogen und ..... peng.... die Klampfe ist mal eine Klampfe gewesen. Gott sei ihrer Seele gnädig. Die Beerdigung findet später unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Und ja, das hier ist, - bzw. war der Inbegriff der totalen Rock’n’Roll Show mit allem drum und dran und sogar, dank Bon Jovi, noch mit einem Sahnehäubchen verziert. Wer weiß, ob wir Ted Nugent jemals wieder so und auf diese Art und Weise in den Genuss bekommen.
Oder ob wir ihn dann im Jahr 2010 als neues Oberhaupt des US-Bundestaates Michigan präsentiert bekommen. Und ja.... vielleicht zieht er ja irgendwann wirklich noch ins Weiße Haus ein.... Zuzutrauen wäre es ihm...
PS.: ... auch das ist Rock’n’Roll

Mehr Infos & Fakten über Ted Nugent findet Ihr, wenn Ihr auf's Foto rechts klickt.....

PS.: die Widmung geht diesmal an unsere geliebten Security Schutzengel, die wie immer, mit wachsamen Augen das Geschehen überwacht haben. Danke Jungs..... Ihr wisst, was ich meine.....

Posted by riesambo at June 5, 2006 11:31 PM